ESBK
1) Kurz (TL; DR)
Die ESBK ist die Bundesregulierungsbehörde für Casinos in der Schweiz. Sie vergibt und verlängert Lizenzen, erkennt/genehmigt Online-Erweiterungen für landbasierte Casinos, überwacht die Integrität der Spiele, die Informationssicherheit und die Compliance (AML/KYC, Responsible Gaming), wendet Zwangsmaßnahmen an und verwaltet die Pflicht der Betreiber, GGR zu melden und zu besteuern (zugunsten der AHV und des Budgets). Für Lotterien und Wetten sind die Kantone über die Gespa zuständig; ESBK wird speziell von Casino & Online-Casino betreut.
2) Mandat und Rechtsrahmen
Basis: Das Spielbankengesetz 1998 (SBG) und das moderne Geldspielgesetz 2019
Zuständigkeitsbereich der ESBK:- Landbasierte Casinos (A/B), Online-Casinos (nur als Erweiterung der landbasierten Betreiberlizenzen), Kontrolle der Integrität und der technischen Standards, Überwachung von AML/KYC und Responsible Gaming, Finanzkontrolle (Berichterstattung, GGR → AHV-Steuer).
3) Lizenzierung: Typen A/B und Erweiterung auf Online
Typ A: Große Veranstaltungsorte mit vollem Spielangebot und hohen Limits.
Typ B: Regionale/Resort-Einrichtungen mit begrenzten Grenzen/Nomenklatur.
Online-Erlaubnis: wird nur von einem gültigen landbasierten Casino nach diesen/Compliance-Bewertungen (Spiele, Anbieter, Hosting, Geofiltration, Journaling, RG-Support) ausgestellt.
Lizenzzyklus: Antrag → Due Diligence von Aktionären und Management (Fit & Proper) → Bewertung des Geschäftsplans und der Risiken → technischen Audits → bedingte/vollständige Genehmigung → regelmäßige Überwachung und Verlängerung.
4) Responsible Gaming (RG)
Spielerwerkzeuge: Selbstausschluss, Einzahlungs-/Zeit-/Verlustlimits, „Cooling“.
Betreiberprozesse: Identifizierung gefährdeter Akteure, dokumentierte Interventionen, Schulung des Personals, Zugang zu Hilfe.
Online-Anforderungen: obligatorische Alters-/Persönlichkeitsprüfung, einheitliche Kundenaufzeichnung, Sichtbarkeit von Risiken und Bedingungen, transparente Boni.
5) AML/KYC und Finkontur
KYC vor der Zulassung zum Spiel und Auszahlungen; Überprüfung der Mittelquellen nach dem Risikoansatz.
Transaktionsüberwachung: Szenarien für Anomalien, Berichtsschwellen, Fallmanagement.
Kontrolle der Zahlungsanbieter: Verträge, SLAs, Prüfung der Einhaltung der Verfahren.
Berichterstattung und Steuer: korrekte GGR-Buchführung, Abzüge zur AHV; unabhängige Prüfungen.
6) Fairness Spiele und technische Standards
Genehmigung jedes Spiels: RNG/Slot-Zertifizierung, Überprüfung der Auszahlungstabellen, Firmware/Bildversionen unter Kontrolle.
Technische Infrastruktur: Segmentierung von Umgebungen, Schlüsselmanagement, Logs/Audit-Trail, Redundanz, Reaktionsplan (IR).
Cybersicherheit: WAF/DDoS, SIEM-Überwachung, Pentests, Anbietersteuerung (einschließlich Studios und Aggregatoren).
7) Werbung, Boni und UX-Kommunikation
Mäßigung und Wahrhaftigkeit: Verbot von Übertreibungen und versteckten Bedingungen.
Schutz gefährdeter Gruppen/Minderjähriger: Targeting und Kreativität unter Kontrolle.
Boni: klare Vager-Regeln, Fristen, Ausnahmen - explizit bis zur Freischaltung.
8) Graue Marktblockade und Koordination
Online-Casinos: Liste der nicht lizenzierten Websites, die in einem Teil des Casinos gesperrt sind - mit ESBK-Beteiligung.
Lotterien/Wetten: Blockliste und Aufsicht - Bereich Gespa.
Gemeinsame Aktionen: Informationsaustausch, Synchronisierung von RG/AML-Ansätzen, Interaktion mit Telekommunikationsbetreibern.
9) Aufsichtsinstrumente und Sanktionen
Inspektionen und Untersuchungen: geplante/plötzliche Inspektionen, Anforderung von Dokumenten und technischen Daten, Interviews mit den Verantwortlichen.
Expositionsmaßnahmen: Vorschriften, Geldbußen, Einschränkung der Produktlinie, Aussetzung/Entzug von Genehmigungen.
Publizität der Maßnahmen: diszipliniert den Markt und stärkt das Vertrauen der Verbraucher.
10) Interaktion mit dem Ökosystem
Gespa (Kantone): Koordination für Werbung, RG und Blocklisten; Abgrenzung der Befugnisse von „Casino“ gegen „Lotterie/Wette“.
FINMA/Finsector: Austausch von Risikosignalen über Zahlungen und Anbieter, wenn Finreg-Fragen betroffen sind.
Internationale Zusammenarbeit: Dialog mit den EU/EWR-Regulierungsbehörden über Antifrod und Fairness von Spielen, Branchenforen.
11) Was dem Betreiber wichtig ist (praktische Checkliste)
Mitarbeiter: fit & proper Management, unabhängiger Compliance Officer, ausgebildete RG-Teams.
Prozesse: aktualisierte Richtlinien (AML, RG, IB), Rollenzugriffe, Journaling, IR-Plan.
Technologie: RNG-zertifizierte/Spiele, sichere Infrastruktur, Überwachung, Redundanz.
Berichterstattung: zeitnahe Daten zu GGR/Steuern, Incident-Reports, RG/AML KPIs.
Anbieter: Due Diligence Studios/Aggregatoren/Zahlungspartner, die und Compliance-SLA.
12) Überwachungs- und Reifegrad-KPIs
Compliance: 0 kritische Verstöße; Frist für die Beseitigung von Unstimmigkeiten.
RG: Anteil der Spieler mit Limits, Geschwindigkeit der Eingriffe, Rückkehr nach den Pausen.
AML: Anteil von Auto-Approve KYC bei niedrigem False-Positivniveau, Aktualität von STR/Berichten.
IB: MTTD/MTTR, kritische Sicherheitslücke - 0 in der Produktion.
Finanzen: Genauigkeit der GGR-Berichterstattung, Aktualität der Steuerzahlungen an die AHV.
13) Das Ergebnis
ESBK sorgt für „Schweizer Qualität“ im Casinosektor: strenge Lizenz, hoher Spielerschutzstandard, finanzielle Transparenz und technologische Disziplin. In Verbindung mit der Gespa und dem modernen Gesetz von 2019 macht das Modell den Markt nicht massenhaft, sondern verlässlich und kulturell eingeschrieben: Es gewinnt das Vertrauen der Spieler, die Nachhaltigkeit der Betreiber und das öffentliche Interesse.