Interview mit einem Analysten für Glücksspielinvestitionen
Die Gaming-Branche erlebt sowohl eine Konsolidierung als auch eine Verschärfung der Regulierung. Investoren brauchen eine neue Optik: Welche Geschäftsmodelle sind nachhaltiger, wo bilden sich Margen, was „tötet“ Multiplikatoren und wo sucht man nach Risiko-Rendite-Asymmetrien. Wir haben die Antworten eines Analysten gesammelt, der öffentliche und private iGaming-Unternehmen auf beiden Seiten des Ozeans abdeckt.
1) Segmentkarte und Modellökonomie
Frage: Wie teilen Sie das iGaming-Universum zur Bewertung auf?
Analyst: Drei große Körbe:1. Betreiber (B2C): Online-Casinos, Sportwetten. Einnahmen = GGR - Boni - Steuern auf GGR; Die Betriebsspanne ist empfindlich gegenüber der Approve-Rate der Kasse, den RG-Beschränkungen und der Abdeckung der Lizenzen.
2. Content Provider (B2B): Slots/Lives/Aggregatoren. Das Einkommen ist stabiler, die Multiplikatoren sind mit dem Royalty-Modell und langen Verträgen höher.
3. Plattformen/Zahlungen/KUS: Methodenorchestrierung, Betrugsbekämpfung, Identifikation. Korrelieren Sie mit dem Transaktionsvolumen, profitieren Sie von regulatorischer Komplexität.
2) Was Multiplikatoren bewegt
Frage: Warum werden einige Unternehmen mit einem EV/EBITDA von 6-8 × und andere mit 12-18 × gehandelt?
Die Antwort lautet:- Rechtsprechung und Vorhersehbarkeit von Steuern (stabile Märkte → höherer Multiplikator).
- Mix B2B/B2C (ein größerer B2B-Anteil → normalerweise einen höheren Multiplikator).
- Qualität von Onboarding und Kasse: hohe Approve-Rate, geringer Anteil an manuellen Fällen → höhere FCF-Conversion.
- RG/Compliance Track Rekord: keine Strafen, Transparenz der Berichterstattung.
- Schuldenlast und Tilgungsplan.
- Organisches Wachstum gegen „Bonusinflation“: Steigende Retention ohne aggressive Promos werden höher bewertet.
3) KPIs, die der Investor betrachtet
Für Betreiber: GGR-Wachstum nach Jurisdiktionen, NGR/GGR, D7/D30 Retention, Payer Conversion, ARPPU, Approve-Rate/ETA-Einzahlung und -Entnahme, manueller Fallanteil, RG-Indikatoren (Limits, Nachteinlagen), Marketingausgaben als% von NGR.
Für Anbieter: Anzahl der Releases/Quartal, Anteil der Top-10-Kunden am Umsatz, Beitrag von Live-Inhalten, Royalty-Tail, Pipeline-Zertifizierungen nach Märkten.
Für Plattformen/Zahlungen/KUS: Take-Rate, Anteil der Merchants mit> 2 Lebensjahren, SLA/Aptime, p95 Latenz der Kasse, Anteil Betrug/Chargeback, Churn der Kunden.
4) Wie man iGaming Berichte liest
Frage: Wo werden Probleme am häufigsten „versteckt“?
Die Antwort lautet:- Marketing als% von NGR: kurzer Wachstumsschub bei steigenden Kosten des Verkehrs.
- Änderung der Bonusregeln: Einmalige Einsparungen können eine Verschlechterung der Retention verschleiern.
- Kasse und Freak: Der steigende Anteil an „manuellen“ Fällen und Chargeback trifft den FCF.
- Jurisdiktionsmosaik: Die „Vermischung“ von regulierten und grauen Märkten - verteuert das Risiko.
- Covenants für Schulden und F & E-Kapitalisierung - beeinflusst die „Qualität“ der Gewinne.
5) Regulatorische Risiken und wie man sie diskontiert
Frage: Wie berücksichtigen Sie die Regulierung im Modell?
A: Wir machen einen Szenario-Rabatt auf Schlüsselmärkte: Grund-/Stresssteuern auf GGR, Werbebeschränkungen, Stärkung der Affordability. Wir wenden Haircut auf Wachstum an und erhöhen WACC um 50-150 bps für aggressive Geos. In Fällen mit dem Risiko von Strafen - ein-off und eine höhere Wahrscheinlichkeit von negativen Ereignissen.
6) Bewertungsmodelle: DCF und Multiplikatoren
Frage: Was ist besser - DCF oder Comps?
Antwort: Beides.
DCF - wenn ein Unternehmen kurz davor steht, den Mix zu ändern (Eintritt in neue Lizenzen, Verschiebung der B2C→B2B). Empfindlich gegenüber WACC (10-14% typisch) und LT-Wachstum (2-3%).
Comps - für den Realitätscheck: EV/EBITDA, EV/Vertrieb, P/FCF. Für Anbieter mit hoher Royalty/Digital-Bruttomarge gilt häufig EV/Sales 4-7 × bei einem Wachstum von> 20% YoY.
Sum-of-the-Parts - wenn das Geschäft vielschichtig ist: B2C, B2B-Inhalte, Zahlungen.
7) M & A-Thesen: Wo Synergien liegen
Frage: Was wird gekauft und warum?
Die Antwort lautet:- Betreiber - Lizenzen/Marktanteile, lokale Zahlungen, Medien- und Affiliate-Netzwerke.
- Anbieter sind Content-Studios, Live-Plattformen, Aggregatoren für den „Einstieg“ in neue Geos.
- Plattformen sind KYC/Orchestration/Anti-Fraud, um die Take-Rate zu erhöhen und die Churn zu reduzieren.
- Der Schlüssel ist die Integrationsdisziplin: einheitliche APIs/SDKs, GGR/NGR-Berichterstattung, RG-Richtlinien.
8) Vorfälle, die Kosten brechen
Frage: Die teuersten Managementfehler?
Die Antwort lautet:- Bonusrennen ohne Uplift-Modelle → marginale Erosion.
- Schwache Affiliate-Kontrolle → Strafen/Kanalsperren.
- Eine Kasse ohne Status/ETA und Fallback → einen Anstieg von Tickets und Churn.
- Tehdolg und fehlende Trace → lange Vorfälle, sinkende Conversion-Rate.
- Unbegründete Kryptokanäle ohne AML/Sanktionsscreening.
9) Wachstumsthemen für 12-36 Monate
Lokalisierung von Lizenzen und „Reinwaschen“ der Einnahmen.
Live-Inhalte und Show-Formate mit dem besten LTV/Ehrlichkeitskontrolle.
Payment Orchestrators/Stables (wo erlaubt) → über Approve-Rate, unter CAC.
KI-Personalisierung und RG-Analyse → Retention mit „ethischen“ Interventionen.
Integrationsmarktplätze (Content, KYC, Zahlungen) → Time-to-Market-Beschleunigung.
10) Due Diligence Investoren Checklisten
Operatoren (B2C)
- Anteil der regulierten Einnahmen, GGR-Steuern, Lizenzkarte.
- Retention nach Kohorten, „Wachstum ohne Bonusinflation“.
- Kasse: approve-rate, ETA, Anteil Handkoffer, chargeback.
- RG-Metriken und Sanktionshistorie.
- Schulden/Covenants, FCF-Umbau.
Content Provider (B2B)
- Pipeline Releases, Beiträge von Live/Studios.
- Kundenkonzentration (Top 5/Top 10).
- Marktzertifizierungen, Integrationszeit.
- Lizenzmodell, Laufzeit der Verträge, Abfluss.
- SLA und Integritätstelemetrie (RNG/Studios).
Plattformen/Zahlungen/KUS
- Take-Rate und Churn, die Einheitsökonomie des Kunden.
- SLA/SLO, p95 auf kritischen Pfaden, aptime.
- Fraud: device/behavior/graph.
- DSGVO/AML, Travel Rule Compliance (sofern relevant).
11) Portfoliostrategien: öffentliche und private Angebote
Frage: Wie sammle ich ein Portfolio?
Die Antwort lautet:- Kern: nachhaltiges B2B mit Wachstum> 15-20% YoY, geringe Risikokonzentration.
- Satellite: Betreiber mit Katalysatoren (neue Lizenzen/Kassa/Inhalt), aber mit begrenztem Gewicht.
- Privat: Live-Content-Studios und Payment-Infrastrukturen frühzeitig mit Fokus auf SLA/Compliance.
- Wir sichern regulatorische Risiken durch geografische Diversifikation ab.
12) Fälle (zusammengefasst)
Fall 1 - „Die Kasse als Katalysator des Multiplikators“
Der Betreiber hat einen Payment Orchestrator mit transparenten ETA-/Status- und Fallback-Routen implementiert. Ergebnis: + 7-10% abgeschlossene Einlagen, − 25% Support-Tickets, FCF-Conversion ↑, EV/EBITDA-Multiplikator um 1-2 × über 2-3 Quartale erweitert.
Case 2 - „B2B-Mix vs. Volatilität“
Der Content-Anbieter hat den Live-Anteil erhöht und die Royalty-Basis in den Top 20 der Betreiber ausgebaut. Umsatzvolatilität gesunken, EV/Umsatz rerating mit 3. 5 × bis zu ~ 5 × mit einem Wachstum von 20% +.
Fall 3 - „Strafen für Affiliates“
B2C ohne Affiliate-Register und Vormoderation von Kreativen hat eine Reihe von Sanktionen und vorübergehenden Kanalsperren, die die Risikoprämie hinzugefügt und den Multiplikator komprimiert haben.
13) Risiken und Absicherung
Regulatorischer Schwung: Szenarioanalyse, Expositionslimit pro Geo, Cross-Lizenzen.
Techriskie: SLO-Verträge mit Anbietern, Log/Security-Audit, Störfallplan.
Abhängigkeit von Anziehungskanälen: Affiliate-Portfolio, Creator-Marketing, SEO/Content.
Reputation: öffentliche Berichte über RG/Integrität, Krisenprotokolle.
Liquidität/Schulden: Rückzahlungsleiter, Covenants, Stresstests.
14) 12-Monats-Roadmap für den Investor
Q1: Screening des Universums (B2C/B2B/Plattformen), Erstellung von Vergleichstabellen von KPIs und regulatorischen Karten.
Q2: Tiefe DD über 5-7 Kandidaten, DCF/SOTP-Simulation, Kunden-/Lieferanteninterviews.
Q3: Bildung des Portfoliokerns, Optionspositionen für Katalysatoren (Lizenzen/Produkt).
Q4: Rebalance auf Berichte, RG/Compliance-Track-Prüfung, Gewinnmitnahmen/Mittelwertbildung, Vorbereitung auf steuerliche/regulatorische Änderungen.
15) Mini-FAQ
Lohnt es sich einzusteigen, bevor der Markt die Lizenz erhält? Nur als Option und mit bestätigtem Compliance-Plan.
B2C oder B2B? Für ein konservatives Profil - mehr B2B; für aggressiv - Mischung mit B2C-Katalysatoren.
Wie kann man KI berücksichtigen? Zahlen Sie nicht für „Worte“. Wählen Sie die Auswirkungen auf die KPIs (Retention, Cash, SOC).
Krypto-Zahlungen? Nur wo erlaubt und mit AML/Sanktionsscreening; siehe Return/ETA.
Bei der Investition in iGaming geht es um den Umgang mit regulatorischer Vorhersehbarkeit, der Qualität der Betriebsmaschine und der Datendisziplin. Es profitieren Unternehmen, die ohne Bonusinflation wachsen, eine saubere Kasse halten, RG-Risiken managen und B2B-Streams als Zyklusdämpfer aufbauen. Für den Investor heißt das: DCF + Multiplikatoren + Szenariorisiko kombinieren, nach Geografie diversifizieren und auf Teams setzen, bei denen Technologie und Compliance keine Folien sind, sondern operative Realität.