Interview mit einem Vertreter des Payment-Anbieters
Zahlungen haben aufgehört, ein „Rohr“ auf dem Backend zu sein - heute ist es ein strategischer Vermögenswert, der Umwandlung, Beibehaltung und LTV beeinflusst. Wir haben mit einem Vertreter eines internationalen Payment-Anbieters (nachfolgend Anbieter genannt) darüber gesprochen, was sich am Online-Payment-Markt verändert und welche Praktiken schon morgen zum Branchenstandard werden.
Interview
Frage: Was verändert den Zahlungsmarkt 2025 am stärksten?
Anbieter: Drei Dinge. Die erste ist A2A/Pay-by-Bank: Lastschriften vom Konto reduzieren die Transaktionskosten, erhöhen die Zustimmung und beschleunigen die Gutschriften. Die zweite ist die Orchestrierung von Zahlungen: Händler routen dynamisch den Verkehr zwischen mehreren Anbietern nach Risikoregeln, Geo- und Emissionsbanken. Drittens die Compliance-Automatisierung: KYC/AML hören auf, das Geschäft durch Verhaltensmodelle und Echtzeit-Risikoprofile zu bremsen.
Frage: Karten gegen lokale Methoden und Banküberweisungen - wer gewinnt?
Anbieter: Nicht „alles oder nichts“. Die Karten bleiben stark in Abonnements und offline, aber im E-Commerce nehmen lokale Methoden und A2A dank Preis und Approve einen Anteil. Der Mix gewinnt: Karten + Pay-by-Bank + wichtige lokale Geldbörsen, verpackt durch eine einzige Orchestrierung.
Frage: Welche Metriken halten Sie für den „Goldstandard“ der Effizienz?
Anbieter:- Approval Rate (AR) im Schnitt Methode/Bank/Geo/Summe.
- Cost per Approved (nicht zu verwechseln mit MDR): Wir berücksichtigen Retrays, Fred Costs, Sapport.
- Speed-to-Wallet/Time-to-Funds - Auszahlungsgeschwindigkeit zum Geldbeutel/Konto.
- Dispute/Chargeback Ratio und durchschnittliche Auflösungszeit.
- Uptime/Degradationen und SLA-Zeit für Vorfälle.
- KYC Throughput: Autoapprove-Anteil ohne manuelle Revue und durchschnittliche Verifikationszeit.
- UX-Metriken: Drop-off in Schritten, One-Click-Anteil, durchschnittliche Zeit für eine erfolgreiche Zahlung.
Frage: Was ist Zahlungsorchestrierung in der Praxis?
Anbieter: Es ist eine Schicht aus Regeln und Experimenten: A/B-Routing nach Anbietern, Fallback bei Degradation, „Banking-Matrizen“ (welche BIN führen zu welchem Acquirer), Risikolimits, Tageszeit, Betrag, Methode. Wir sehen einen Zustimmungszuwachs in zweistelligen Punkten, wo es vor der Orchestrierung einen festen Anbieter gab.
Frage: Freud entwickelt sich weiter. Was funktioniert jetzt?
Anbieter: Verhaltensmuster und Geräteintelligenz. Wir kombinieren Verknüpfungsgraph (Device-Account-Card-IP), Eingabegeschwindigkeit, Geo-Anomalien, Fehlerverlauf und Signale von KYC. Plus - Sanktions- und PEP-Screening, Überwachung von Mule-Accounts, Schutz vor „Card Busting“ und synthetischen Identitäten. Es ist kritisch, false positiv niedrig zu halten, sonst geht die Conversion verloren.
Frage: Wie beschleunigen Sie die Leads (Payouts)?
Anbieter: Zwei Schichten. Die erste sind die bezahlten Korridore: lokale Schienen, Geldbörsen, manchmal On-Ramp/Off-Ramp für Krypto-Zahlungen, wenn die Gerichtsbarkeit dies erlaubt. Die zweite - Priorisierung und Status: VIP-Kanäle, Limits, sofortige Überprüfung des Empfängers, transparente Status „erstellt → gesendet → empfangen“. Das reduziert die Belastung im Sapport und erhöht das Vertrauen.
Frage: Wie funktioniert das Onboarding des Merchants?
Anbieter: Schnelle KYC/KYB-Sammlung, Überprüfung der Begünstigten, Bewertung des Geschäftsmodells, Sanktionen, Geo-Risiken. Als nächstes kommt der technische Pilot: Der Merchant verbindet das SDK/API, wir konfigurieren die Regeln, starten die Sandbox A/B, überprüfen die Webhooks: 'payment _ initiated', 'authorized', 'settled', 'payout _ sent', 'chargeback _ opened'. Ziel ist es, minimal invasiv und mit einer verständlichen Metrikkarte in die Prod zu gelangen.
Frage: Was ist mit Krypto-Zahlungen und Stablecoins?
Anbieter: Sie entscheiden über Cross-Border und Geschwindigkeit, sind aber nur mit strikter Compliance und lizenzierten On/Off-Ramp-Partnern realisierbar. Wir arbeiten dort, wo es legal ist und wenden die gleichen AML/Sank-Screening-Standards wie für Fiat an. Wichtig ist die Traisability-Gliederung und die Politik der Geldquelle.
Frage: Ist Geografie wichtig? Beispiele für Unterschiede nach Regionen?
Anbieter: Ja. A2A und Open Banking sind in Europa stark; in Lateinamerika - lokale Geldbörsen und schnelle Überweisungen; QR-Wallets und Super-Apps sind in Asien führend; In Afrika gibt es mobiles Geld. In den USA/Kanada/Australien dominieren die Karten noch, aber „pay by bank“ wächst.
Frage: Wie messen Sie den Beitrag von Anti-Fraud zu P&L Merchant?
Anbieter: Wir schauen uns Net Conversion an: genehmigte Minus-Betrugsausfälle und falsche Ausfälle. Außerdem zählen wir Saved Loss (verhinderter Schaden), die Kosten der Untersuchungen und die Auswirkungen auf Cost per Approved. Es ist wichtig, dem Händler einen transparenten Bericht zu zeigen, in dem der Beitrag jeder Regel und jedes Modells klar ist.
Frage: Welche Fehler machen Merchants am häufigsten bei der Auswahl eines Zahlungsstapels?
Anbieter: Drei. 1) Bewerten Sie nur die MDR/Provision, nicht die Kosten der genehmigten Transaktion. 2) Ignorieren Sie lokale Methoden (und verlieren Sie die Zustimmung in Schlüsselländern). 3) Verlassen Sie sich auf einen Anbieter ohne Orchestrierung und Failover.
Frage: Worauf kommt es beim UX-Teil an?
Anbieter: Minimale Schritte, automatische Einführung von Methoden (innerhalb der Politik), „unsichtbare“ 3DS/OTP-Logik, klare Status, Lokalisierung von Währungen/Sprachen, verständliche Fehler und sofortige Retrays. Jede zusätzliche Form ist ein Minus zur Conversion.
Frage: Wie sieht eine „perfekte“ Integration aus?
Anbieter: Ein einziges SDK/Widget mit Dutzenden von Methoden, flexiblen Webhooks, transparenten Status, Zugriff auf Raw-Logs, Sandbox für Experimente und Orchestrierungsregeln, die vom Merchant-Produktteam und nicht nur vom Findep verwaltet werden.
Frage: Wohin wird der Markt bis 2030 kommen?
Anbieter: Die A2A wird sich vergrößern, lokale Methoden werden über Hubs interoperabel, Stablecoins werden einen spürbaren Anteil an B2B-Abrechnungen in Verbindung mit Banken einnehmen, und KYC/AML werden größtenteils nicht operativ sein. Das Management des Payment Stacks wird Teil des Produktmanagements.
Mini-Fall: So steigert die Orchestrierung den Appruv
Ursprünglich: ein Acquirer, AR nach Land X - 78%, viele „Nicht ehren“ -Verweigerer.
Aktionen: Verbindung der zweiten Route, BIN-Matrix durch Banken, Soft 3DS, Retrays über A2A, Einbeziehung der Verhaltensbiometrie.
Das Ergebnis: AR stieg im Zielsegment auf ~ 87-90%, Cost per Approved sank aufgrund geringerer Provisionen und der Reduzierung falscher Bounces, die Einschreibungszeit stabilisierte sich.
Checkliste zur Auswahl des Payment-Anbieters
Abdeckung und Methoden: Länder/Währungen/Grenzen, Verfügbarkeit wichtiger lokaler Methoden und A2A.
Wirtschaft: MDR, FX, versteckte Gebühren, Kosten pro Approved, Settlement-Timing.
Conversion: AR durch Geo/Banken/BIN, One-Click-Anteil, Retrays, Flexibilität 3DS/OTP.
Anti-Fraud und Risiko: Verhaltensmuster, Device-Fingerprint, Sanktionen/PP, Velocity-Regeln, Politik der falschen Positiven.
Compliance: KYC/KYB, Logspeicherung, Reporting, RG-Funktionen (Limits, Selbstausschluss - sofern domänenrelevant).
Technologien: SDK/Widget, Orchestrierung, Webhooks, Raw-Logs, Sandbox für A/B.
Zuverlässigkeit: Aptime, Degradation, SLA auf Vorfälle, transparente Status-Seite.
Unterstützung: 24/7, dedizierter Manager, L1/L2 Reaktionszeit, Optimierungsberatung.
Daten und Analysen: Event-Export, APIs für BI, Split-Routentests, Zugriff auf Anti-Fraud-Modellmetriken.
Häufige „rote Fahnen“
Fokus auf Commissie, ohne über Netto-Konversion und falsche Ablehnungen zu sprechen.
Geschlossene „Black Box“ Anti-Fraud ohne Metriken und Klärung von Abweichungen.
Kein Failover-Plan und keine degradierenden Szenarien.
Langsames oder undurchsichtiges Onboarding, manuelle KYCs ohne SLA.
Es gibt keine Roadmap für A2A/lokale Methoden in Schlüsselregionen.
„Blitz“ vom Anbieter
Eine Praxis, die buchstäblich morgen Wirkung zeigt? Ermöglichen Sie A/B-Routing nach Emissionsbanken und fügen Sie eine lokale A2A-Methode in den Top-Märkten hinzu.
Wo „sickert“ die Conversion am häufigsten durch? Zusätzliche Formen und zusätzliche Umleitungen sowie aggressive Anti-Fraud-Regeln ohne Berücksichtigung von Verhaltensmustern.
Die am meisten unterschätzte Metrik? Kosten pro genehmigt - es diszipliniert sowohl das Produkt als auch die Finanzen.
Der Wettbewerbsvorteil im Zahlungsverkehr setzt sich aus drei Elementen zusammen: dem richtigen Methodenset (Karten + A2A + lokale Wallets), einer cleveren Orchestrierung mit transparenten Analysen und Compliance-Zuverlässigkeit ohne UX-Hemmung. Diejenigen, die den Stack als Produkt betreiben - Routen testen, falsche Fehler reduzieren und Schlussfolgerungen beschleunigen - profitieren sowohl von der Konvertierung als auch von der Wirtschaft und dem Vertrauen der Benutzer.